Container im Amazonas-Regenwald
Der Amazonas-Regenwald ist der größte zusammenhängende Tropenwald der Welt. Aus gutem Grund werden Waldgebiete dieser Größe auch als "Grüne Lunge der Erde" bezeichnet. Um die biologischen und chemischen Abläufe dieses einzigartigen Ökosystems besser verstehen zu können, errichtete ein deutsch-brasilianisches Gemeinschaftsprojekt einen 325 m hohen Messturm im Amazonas-Regenwald. Dieser Turm (ATTO, engl. Amazonian Tall Tower Observatory) ist das höchste Bauwerk Südamerikas (Stand Januar 2017) und steht in ca. 150 km Luftlinie Entfernung nordöstlich von Manaus.
Anhand der installierten Messgeräte in unterschiedlichen Höhen am Turm kann jetzt erforscht werden, wie die Biosphäre mit der Atmosphäre interagiert. Wie sind dabei die Unterschiede zwischen Tag und Nacht, zwischen Trockenzeit und Regenzeit? Welches sind die Quellen und Senken für Treibhausgase wie Kohlendioxid und Methan? Was reguliert den Kohlendioxidgehalt der Luft? Auf diese und weitere Fragen erhoffen sich das brasilianische INPA (engl. National Institute of Amazonian Research, port. Instituto Nacional de Pesquisas da Amazônia), die beiden Max-Planck-Institute für Chemie aus Mainz und für Biogeochemie aus Jena sowie die Universität des Staates Amazonas (port. Universidade do Estado do Amazonas) nachvollziehbare Antworten.
Seit November 2016 stehen drei Bremer Spezialcontainer mit zusätzlicher Dachkonstruktion am Fuße des ATTO Turms. In den klimatisierten 20 Fuß ISO-Containern ist umfangreiche Messtechnik und die gesamte Elektronik zur Zwischenspeicherung der ermittelten Daten installiert. Nach der Speicherung können die Daten über eine Satellitenverbindung zu den Forschungsinstituten in Deutschland und weltweit versendet werden. Mit Langzeitmessungen über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren soll jetzt die globale Bedeutung des Regenwalds im Zusammenhang mit dem Klimawandel erforscht werden.
Wir wünschen dem Forschungsprojekt viel Erfolg!
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